
Wer macht das Rennen: Das CMS mit hoher Sicherheit oder doch der Marktführer?
Es ist an der Zeit unsere beiden Content-Management-Systeme Drupal und WordPress in diesem Blogbeitrag näher vorzustellen. Beide Systeme haben durchaus Gemeinsamkeiten, aber auch ihre ganz speziellen Stärken. Obwohl wir unser Hauptaugenmerk auf unser allseits bekanntes Lieblings-CMS Drupal richten, betreuen und unterstützen wir namenhafte Kunden bei ihrem WordPress-Projekt. Deshalb Augen auf und volle Konzentration, denn dieser CMS-Vergleich wird ganz objektiv und mit voller Elan auf der Startbahn positioniert. Also weg vom Schwarz-Weiß-Denken und Ready-Steady-go für "Drupal vs WordPress!"
Inhalte:
Was ist ein CMS?
Um sich den Vergleich der beiden Content-Management-Systeme genauer anschauen zu können und das Rennen zu starten, sollte vorab der Begriff CMS = Content Management System erläutert werden.
Ein CMS ist eine Software, mit der eine Website und dessen Inhalte erstellt, bearbeitet und organisiert werden können.
Um ein CMS verwenden zu können, bedarf es keinerlei Programmier-Kenntnisse. So können auch Laien gewünschte Inhalte eigenständig steuern. Zu den bekanntesten Content-Management-Systemen in Deutschland zählen WordPress, Drupal, TYPO3 und Joomla.
Prinzipiell wird zwischen Open Source Software und proprietären Content-Management-Systemen unterschieden. Während Open Source, auch "freie Software" genannt, die freie Nutzung und Einsicht des Quellcodes bedeutet und kostenfrei verwendet werden kann, ganz gleich ob zur privaten oder kommerziellen Nutzung, sind proprietäre Content-Management-Systeme in ihrer Nutzung kostenpflichtig und verbieten den Zugang zum Quelltext, sowie die Veränderung und Kopie der Software.
Alles verstanden und bereit für den Startschuss? Dann starten wir jetzt mit zu unserer umfangreichen Drupal-WordPress-Analyse.
Drupal oder WordPress - zwei Content-Management-Systeme stellen sich vor
Gemeinsamkeiten
Gemeinsamkeiten machen stark und auch die beiden CMS WordPress und Drupal bringen einige Gemeinsamkeiten mit sich. Bei beiden handelt es sich um ein Open-Source-System, sie sind demnach beide kostenfrei und zur freien Nutzung geeignet. Ebenfalls basieren beide Systeme auf der bekannten Skript-Sprache PHP und verwenden die empfohlenen Datenbanksysteme MySQL- oder MariaDB. Dadurch werden sie von allen bewährten Hosting-Anbietern unterstützt. Das ist aber noch nicht alles. Beide Systeme wurden relativ zeitnah veröffentlicht, während Drupal im Jahr 2001 erschien, wurde WordPress drei Jahre später zur Nutzung veröffentlicht.
Durch den hohen Bekanntheitsgrad beider Content-Management-Systeme ist die Community beider Seiten groß und versorgt Websites mit Plugins, Themes und Erweiterungen, ebenso gibt es bei Problemen Hilfe durch die Community-Entwickler.
Unterschiede
Verbreitung
Eine neue Umfrage zum Thema "Marktanteile der Content-Management-Systeme CMS weltweit" im Juli 2020 auf Statista zeigt schnell, dass das Content-Management-System WordPress mit 63,6% Marktanteil unverändert klarer und umkämpfter Weltmarktführer ist. Die CMS Shopify (4,3%), Joomla (4,0%) und Drupal (2,7%) liegen im Vergleich weit zurück. Insgesamt lässt sich sagen, dass WordPress das größte und anerkannteste Content-Management-System der Welt ist. Gegen so eine Popularität wird das Rennen für Drupal nicht einfacher.
Die unten aufgeführte Grafik von Google Trends zeigt den Interessenverlauf der Content-Management-Systeme WordPress (hier: rot) und Drupal (hier: blau) der letzten 12 Monate in Deutschland an. Dabei geben die Werte das Suchinteresse an, der Wert 100 steht für die höchste Beliebtheit des Begriffs. Der Durchschnittswert für das CMS WordPress liegt bei 78,83, für Drupal bei 5,73. Auffällig ist das steigende Interesse an WordPress im März, welches durchaus mit der neuen Version, welche im März 2020 erschienen ist, zusammenhängen könnte.
Installation & Benutzerfreundlichkeit
Nach der Installation beider Systeme, lässt sich deutlich feststellen, dass WordPress direkt im Anschluss verwendet werden kann und nur wenige Minuten benötigt, Drupal bietet zwar eine Standardinstallation, jedoch deckt es nicht die Wünsche eines jeden sofort ab, weshalb die ein oder andere weitere Installation erforderlich ist.
Auch die Benutzerfreundlichkeit für Laien und Entwickler ist mit WordPress hervorragend. Das System ist simpel zu verstehen und somit ein Kinderspiel damit schnell zu starten und arbeiten. Besonders für Entwickler spricht WordPress insofern für sich, da von Beginn an etwas geschaffen werden kann, auch ohne große Vorkenntnisse. Bei Drupal ist hingegen eine Einweisung und gewisse Expertise erforderlich, weshalb viele den einfachen Weg gehen und der heißt WordPress.
Geschwindigkeit
Wenn es um die Geschwindigkeit geht, hat Drupal die Nase vorn. Dieses System kann in kürzester Zeit Hochgeschwindigkeits-Websites bereitstellen. Drupal löst vieles eleganter und perfomanter, was zu einer schnellen Serverkommunikation führt. Außerdem können problemlos Websites verwaltet werden, unabhängig davon, wie viele Seiten die Website umfasst. Bei WordPress fehlt jedoch ein elementarer Bestandteil um mithalten zu können: Der Turbo-Boost. Somit muss darauf geachtet werden, dass die Webseiten nicht mit Plugins überladen werden, um die Geschwindigkeit und Leistung aufrechtzuerhalten.
Kosten
Drupal und WordPress sind beide unter der GNU General Public License Version 2.0 lizenziert. Da beide Systeme Open Source sind und zur freien Verfügung stehen, kosten sie prinzipiell nichts. Designs und Plugins können ebenfalls kostenlos auf den jeweiligen Seiten heruntergeladen werden. Jedoch bedarf ein jedes Projekt Zeit und Aufwände. Für eine Drupal Website sind im Gegensatz zu einer WordPress-Seite Programmierkenntnisse notwendig.
Da WordPress eine einfache Handhabung mit sich bringt, bieten die meisten Agenturen, auch mit wenig Programmierkenntnis, WordPress-Dienste an, was den Konkurrenzkampf und den Preis für WordPress-Projekte fallen lässt.
Da mit Drupal vor allem sehr komplexe Projekte erstellt werden, welche eine hohe Sicherheit gewährleisten müssen, sind die Kosten für Drupal Websites in der Regel höher.
Flexibilität & Funktionalität
Drupal besteht aus einem Core (=Kern), der gewisse Grundfunktionalitäten beeinhaltet, werden weitere Funktionen benötigt, sind Module zu installieren. Da die Vielseitigkeit bei Drupal so hoch ist, lassen sich Websites mit unterschiedlichen Intentionen und Zielgruppen bauen: Seien es Foren, Blogs, Community-Portale, Shops oder klassische Websites.
Für verschiedene Inhalte, wie beispielweise Jobs, Blogs, News oder Pressemitteilungen, lassen sich einzelne sogenannte "Contenttypes" einrichten. Treten in der Zukunft neue Wünsche auf oder verändert sich die Branche und es Bedarf schnelles Handeln, kann mit Drupal schnell reagiert werden.
Die große Bandbreite an Funktionen und die hohe Flexbilität bei Drupal, lassen das CMS jedoch keinesfalls unübersichtlich wirken, im Gegenteil, unsere Erfahrungswerte zeigen, dass die Drupal-Struktur einen großen Segen für Entwickler darstellt.
Bei WordPress hingegen ist es im Nachgang teilweise schwer bzw. unmöglich Themes und Templates zu verändern. Bei großen WordPress-Projekten ist es außerdem wahrscheinlich, dass durch viele Inhalte die Struktur nicht mehr eindeutig ist und die Website für Entwickler unübersichlich wird.
Der Sieger in dieser Runde ist unschwer zu erkennen und heißt Drupal.
Suchmaschinenoptimierung
Prinzipiell spielt es für Suchmaschinen keine Rolle, welches CMS bzw. wie eine Website erstellt wurde. Jedoch erleichtern gewisse Plugins und Module die Suchmaschinenoptimierung. So können Metadaten durch das System befüllt werden oder durch schnelles Cachen und Laden der Seite dem GoogleBot eine angenehme Usability ermöglichen.
Der Vorteil bei WordPress liegt in der suchmaschinenfreundlichen URL-Erstellung. Drupal bietet ebenfalls wertvolle SEO-Module, wie beispielsweise: das Pathauto-Modul, Metatag-Modul oder hreflang-Modul. So lassen sich automatisch Redircets, Metatags und hreflang-Tags erstellen ohne sie manuell einzugeben, das spart Zeit und deckt einen Teil der SEO-Maßnahmen ab. Die drupal.org hat eine SEO-Checkliste hierzu veröffentlicht. Bei SEO sind beide gleichauf, es bleibt spannend!
Sicherheit & Updates
Was den Schutz im Web vor Hackerangriffen und Viren anbelangt, ist Drupal der klare Sieger. Viele beliebte Softwarelösungen sind Hauptziele für Hacker. Die große Anzahl an Plugins, die von der Wordpress-Community entwickelt wurden, sind nicht das Problem, sondern die sehr leichte Veröffentlichung dieser PlugIns wird als Sicherheitslücke angesehen. Drupal-Plugins werden hingegen genauestens geprüft und freigegeben, bevor diese online auffindbar sind.Nun würde der Ein oder Andere vor dem Bildschirm mit Sicherheit meinen, dass WordPress ähnliche Prozesse verwendet, jein, denn der Sicherheits-Standard der Drupal-Veröffentlichung ist WordPress meilenweit voraus.
Da Drupal als sehr sicheres CMS gilt, eignet es sich insbesondere für den Einsatz in der öffentlichen Verwaltung und in mittelständischen bis großen Unternehmen. Die Plattform verfügt über Sicherheit auf Unternehmensebene und bietet detaillierte Sicherheitsberichte. Auf Drupal basieren 1.000.000 Webseiten, darunter die der amerikanischen Regierung und der Weltbank.
Mehrsprachigkeit
Drupal und WordPress - bekannte Beispiele
Drupal | WordPress |
Umweltbundesamt | Walt Disney Company |
Tesla | UPS |
Warner Music Germany | Vogue |
Novartis | Playstation |
Greenpeace | Tagesschau Blog |
Sowohl Drupal als auch WordPress bedienen bekannte Unternehmen und deren Websites. Dazu gehören das deutsche Umweltbundesamt, der bekannte Autohersteller Tesla, Walt Disney oder die Vogue.
Insgesamt kann man für Deutschland sagen, dass vermehrt auf WordPress gesetzt wird und Drupal eher Ausnahmen umfasst. Jedoch stecken hinter diesen Ausnahmen, äußerst umfangreiche Seiten von Großkonzernen und der Regierung, welche den Fokus auf die Sicherheit legen.
Das Drupal-Vorzeigebeispiel ist über Jahre hinweg das Weiße Haus. Regierungs-, und Verwaltungsseiten sind bekannterweiße überwiegend mit Drupal konzipiert. Doch verwunderlicherweise hat das weiße Haus WordPress als CMS gewählt und einen neuen Weg eingeschlagen hat.
Drupal oder WordPress - Wer gewinnt das Rennen?
Sowohl Drupal als auch WordPress gewinnen das Rennen! Denn die Frage, welches CMS besser ist, ist nicht ideal gestellt; es kommt hierbei stark auf die Zielgruppe an. Betrachtet man beide CMS und ist auf der Suche nach einer idealen Lösung für eine einfache Website oder Blog, gewinnt WordPress. Für die meisten Benutzer, welche mit der Websitenutzung anfangen oder einfach gestrickte Seiten haben, ist die einzig sinnvolle Entscheidung WordPress zu verwenden.
Drupal hingegen eignet sich hervorragend zum Erstellen einzelner Webseiten-Projekte mit komplexen Seitenstrukturen und für Websites, dessen Sicherheit essenziell sind.
Zusammenfassend kann man sagen:
Während sich WordPress mit seiner schnellen Installation und hohen Benutzerfreundlichkeit hauptsächlich an Blogger, private Nutzer richtet, stellt Drupal für Großunternehmen und öffentlichen Einrichtungen die richtige Lösung dar. Drupal ist ideal für komplexe und hochgradig angepasste Websites mit vielen Inhalten. Drupal eignet sich hervorragend für umfassendes Publishing, Intra- und Extranets, Community-Lösungen sowie für mehrsprachige Websites, welche von Profi-Entwicklern verstanden werden. WordPress spricht außerdem Benutzer, die einen großen Wert auf anspruchsvolle und stilvolle Ästhetik legen durch die große Auswahl an kostenlosen Designvorlagen, an. Für Benutzer, die Inhalte auf einer einfachen Website ohne großen Aufwand online ausführen möchten, bietet WordPress eine intuitive Softwarelösung, die schnell installiert werden kann und im Front- sowie Back-End einfach zu bedienen ist.
Da die Entscheidung gut durchdacht werden sollte und immer die einzelnen Aspekte berücksichtigt werden sollten, kostet es oft Zeit und Entscheidungswege. Wenn wir als erfahrene Drupal und WordPress Agentur helfen können, kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular am Ende des Blogs oder per Telefon.
Weitere Blogartikel zum Thema Drupal finden Sie in unserer Blogübersicht.
Ihre crusoemedia